Döllnsee, Großdöllner See

Die Schmällinge - Erklärung und Sage zur Entstehung

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Schmällinge – Erklärung des Begriffs

 

Der Großdöllner See ist sozusagen dreigeteilt, weil er an

zwei Stellen durch Landzungen eingeschnürt ist. Die erste Einengung ist besonders auffällig. Sie befindet sich im vorderen Teil, kurz hinter dem Hotel Döllnsee (ca. 450m Luftlinie). Als Ortsunkundiger könnte man glauben, hier sei der See bereits zu Ende, so weit ragen die Landzungen in den See hinein. Dabei wird der optische Eindruck durch die ufernahen Schilfgürtel maßgeblich erzeugt. Diese verengte Stelle des Sees nennt man Schmällige. Streng genommen bezieht sich der Begriff allein auf die beiden Halbinseln oder Landzungen. Zu Ihrer Entstehung gibt es eine ziemlich gruselige Sage!

 

 

Wie die Schmällinge entstanden (Alte Sage)

 

Es lebte einmal ein Schäfer, der es leid war, seine Herde immer den weiten Weg um den See herum zu treiben. Da traf er einen geheimnisvollen Mann, der ihm anbot, einen Damm über den Großen Döllnsee zu bauen. Das könne sogar über Nacht geschehen und am nächsten Morgen sei der Damm schon fertig. Obwohl ihm das äußerst merkwürdig vorkam, willigte der Schäfer schließlich ein.

Doch da war noch die kleine Nebenbedingung, auf die es dem

Unbekannten in erster Linie ankam: Der Schäfer müsse ihm nur seine Seele versprechen und damit sei alles abgegolten.

 

Die Frau des Schäfers erkannte die List. Ihr war auch völlig klar, um wen es sich bei dem Unbekannten handeln musste: Den Leibhaftigen höchst persönlich! So heckten beide einen Plan aus, um den Teufel zu überlisten. Beim ersten Hahnenschrei hatte der Schäfer verloren, falls es dem Teufel gelungen war, bis dahin seine Arbeit zu erledigen. So hatten es die beiden abgemacht.

 

Wie von Furien getrieben und mit magischen Kräften bewegte der Teufel riesige Erdmassen und schleuderte mit Findlingen herum, die er alle in den See warf. Der Damm war schon fast fertig. Aber der erste Hahn krähte bereits als Zeichen des beginnenden Tages und der Teufel hatte seine Arbeit noch nicht ganz vollendet. Hatte er sich und seine Kräfte überschätzt? Wie kam das?

 

Nun, die schlaue Frau des Schäfers hatte eine listige Idee in die Tat umgesetzt, nämlich mit einer Laterne in den Hühnerstall zu gehen und so den Hahn zu täuschen. Er gab Signal, obwohl der Tag noch nicht heran gebrochen war. Den Teufel aber durchzuckte es und im maßlosen Zorn seiner Niederlage entschwand er mit grässlichem Geheul in der Nacht. So nennt man die Schmällinge heute auch Teufelszungen.